SALON | „Vernetzung – Mediationspraxis“

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In Weiterentwicklung des Vernetzungsformates, das in diesem Jahr bereits den Mediativen Mittwoch im Juni bestimmte, konnten sich die Teilnehmer zu vorgegebenen Diskussionsthemen austauschen und kennenlernen. Durch die Vergabe von Klebepunkten entstanden in in zwei Durchgängen mehrere Kleingruppen zu den Mediationsthemen Mediationslandschaft, Familienmediation, Übungsgruppe/Ausgebildete Mediatoren, Mediation und Schule, Großgruppenverfahren.
 
In der Gesprächsrunde „Übungsgruppe/ausgebildete Mediatoren“ gründete sich am Ende des Abends eine kleine Übungsgruppe. Diese Übungsgruppe plant, sich alle drei Monate (oder mehr) für ca. drei Stunden zu treffen und sowohl anhand von Fällen zu  üben als auch bestimmte Techniken zu vertiefen. Das erste Treffen soll im Januar 2014 stattfinden.

SALON | „Märchenmediationen“

Unser Referent Herbert Hoffmann berichtete im Oktober zunächst in seiner Funktion als 1. Vorsitzender des Vereins Mediation Holsteinische Schweiz in unserer Reihe „Ein Verband stellt sich vor“. Die Suche nach Austausch und Vernetzung unter Kollegen in der Region war Ursprungsidee für die Vereinsgründung. Ebenso wie Mediatoren in Großstädten, dennoch eventuell noch ein wenig massiver, haben die holsteinischen Mediatoren mit Vorbehalten und Skepsis aus der Bevölkerung gegenüber dem neuartigen Instrument der Mediation zu kämpfen. Dennoch sind es besonders die ansässigen Mediatoren, die die Chance haben, mit Beharrlichkeit und Dauerpräsenz auf kommunalen Veranstaltungen die Leute zu Mediation zu bewegen, da sie als Person den Leuten vor Ort vertraut sind. Der Verein ist erst in diesem Jahr eingetragen worden und freut sich über weitere in der holsteinischen Schweiz ansässige Mediatoren.
 
Im Anschluss daran folgte die Vorstellung seines Rollenspielübungsbuches „Märchenhafte Mediationen“, das der Arbeitskreis Mediation auch in seinem neuen Format Mediativer TrainingsMittwoch einsetzt. Die alten Märchen der Gebrüder Grimm dienten für die Gestaltung von über 20 Mediationssachverhalten aus dem Bereich Familie und Wirtschaft von zwei bis zu sechs Rollenspielern.
 
 

Herbert Hofmann studierte Philosophie, Anthropologie und Journalistik an den Universitäten Hamburg und Wien und arbeitete für renommierte Verlagshäuser als Redakteur. Seit 1997 betreibt er die :Medienmacherei. Daneben betätigt er sich als Autor, Journalist und Dozent für Kommunikation und Publizistik. Unter dem Label
:Mediator online bietet er seine Dienste als Mediator und Systemischer Coach an. Zudem leitet er regelmäßig Mediations- und Coachingausbildungen.

SALON | „Wo stehen Mediation und Mediationsausbildungen nach 365 Tagen MediationsG“

Die „Mediations-Ausbildungs-Land-schafft“ zu betrachten und die Beeinflussung durch das deutsche Mediationsgesetz zu diskutieren war unser Thema beim Mediativen Mittwoch im September. Dr. Monika Hartges lud die Teilnehmer zunächst zu einem Gruppenaustausch untereinander ein: „Was habe ich während meiner Mediationsausbildung gelernt? Was gab es für AHA-Erlebnisse? Was hat mir in/während/nach meiner Mediationsausbildung gefehlt? Was habe ich bedauert?“
 
Diskutiert wurde dann in der Runde, ob die im Entstehen befindliche Mediationsverordnung Ausschlusskriterien wie etwa ein Mindestalter oder eine gewisse Lebenserfahrung als Zulassungsvoraussetzung für den Zertifizierten Mediator entwickeln sollte. Diese Regulierung würde zwar für eine gewisse Qualitätssicherung der selbstständigen Mediatoren am Markt sorgen, allerdings vielleicht auch jene ausschließen, die die Mediationsausbildung nur aus Gründen der persönlichen Weiterentwicklung oder zur Potenzierung ihre Quellberufs wählen. Die Befürworter solcher Zulassungskriterien für die Mediationsausbildung sprachen der Verordnung eine regulierende Wirkung zu, die Gegner wollten diese Regulierung dem freien Markt überlassen.
 
Am Entstehen der Zertifizierungsstelle für die Vergabe des Zertifizierten Mediators nach MediationsG ist momentan die „Arbeitsgruppe GPZM“ beschäftigt. Sie besteht aus den drei großen Mediationsverbänden BM, BAFM und BMWA, dem DFfM und der DGM. In dieser Gruppe sind keine Anbieter von Mediationsausbildungen beteiligt!
 
 

Dr. Monika Hartges, Dipl. Soz.-Wiss. und Volljuristin, Leitende Angestellte der größten Gütestelle Deutschlands, ist seit Mitte der 90iger aktiv im Bereich Mediation/Arbitration und Mitbegründerin der MediationsZentrale Hamburg.

SALON | „Schüler mediieren Schüler?“

Konflikte sind nicht nur etwas für Erwachsene. Kinder und Jugendliche streiten sich ebenfalls. Meistens in harmloser Form und Frequenz. Manchmal aber auch heftig, bis hin zu schweren Gewalthandlungen. Das unterscheidet sie nicht sehr von den Älteren.
 
Mit Peer Kaeding starteten am 11. November 2009 unsere Referentenbesuche beim Mediativen Mittwoch. Seitdem hat sich die Schulmediation in Hamburg weiterentwickelt und der Arbeitskreis Mediation seine Teilnehmeranzahl vergrößert. Gründe genug, Peer Kaeding noch einmal zu uns einzuladen!
 
2003 begann das Projekt der Hamburgischen Streitschlichterausbildung, dessen zehnjähriges Jubiläum in diesem Jahr mit einem Festakt im Hamburger Rathaus mit Schulsenator Ties Rabe gefeiert wurde. Von 400 Schulen in Hamburg haben mittlerweile 117 ihre Schüler zu Streitschlichtern ausbilden lassen. In allen deutschen Bundesländern ist die Idee der Streitschlichtung von Schülerkonflikten durch Konfliktlotsen etabliert.
 
Nach den Erläuterungen zur Ausbildung der Konfliktschlichter und jetzigen Erfolgen zeigte Peer Kaeding auch seine Zukunftsvision der Schulmediation. Mediiert werden aktuell ausschließlich Konflikte zwischen Schülern. Das Potential der Mediation für Konflikte zwischen Schülern und Lehrern und Eltern wird momentan noch nicht genutzt. Mit der Einführung von Konfliktmanagementsystemen an Schulen könnten neben Schülermediationen auch Lehrer- und Elternmediationen eingerichtet werden.
 
Die Existenz von Konfliktschlichtern an den Grundschulen zeigt positive Wirkung. Die Lehrer merken am veränderten Klassenklima, dass Schülerkonflikte bearbeitet werden. Schüler fragen an ihren weiterführenden Schulen und Berufsschulen ganz selbstverständlich bei einer Auseinandersetzung nach den Konfliktschlichtern und sind erstaunt, wenn ein derartiges Angebot nicht existiert. Dieser selbstverständliche Umgang mit professionellen Konfliktschlichtern der jungen Generation sollte alle Mediatoren auf dem Markt hoffen lassen, dass der Bedarf für Ihre Tätigkeit in der Zukunft steigen wird. Denn wer bereits als Kind mit einer Sache positive Erfahrungen gemacht hat, wird als Erwachsener sehr wahrscheinlich auch davon Gebrauch machen…
 
 

Peer Kaeding, Diplompsychologe. Stellvertretender Leiter der Beratungsstelle Gewaltprävention der Behörde für Schule und Berufsbildung. Schulmediator. Zuständig für die Ausbildung und Beratung von Lehrkräften bei der Einführung von Präventionsprojekten von Schülerinnen und Schülern.

SALON | „Gesund streiten am Arbeitsplatz“

Im Juli ging es bei uns um das Thema Gesundheits- und Konfliktmanagement. Beide Bereiche sind miteinander verbunden: Einerseits können Konflikte am Arbeitsplatz krank machen, andererseits können kranke Arbeitnehmer als Belastungsfaktor im Betrieb zu Konflikten führen. Unser Referent Helmuth Gramm hat an der HAW Hamburg 2003 begonnen, das Konflikt-, Bedrohungs- und Gesundheitsmanagement zu implementieren. Er und drei weitere Mitarbeiter sind mittlerweile an der HAW als Konfliktlotsen beschäftigt. Er präsentierte zu diesem Thema seine Gedanken, Ideen und Erfahrungen.
 
In unserer Reihe „Ein Verband stellt sich vor“ besuchte uns Frau Dr. Petra Sandvoss von der Handelskammer Hamburg. Frau Sandvoss ist stellvertretende Geschäftsführerin des Geschäftsbereichs Recht & Fair Play und Leiterin Schiedsgerichtsbarkeit, Mediation, Rechtsanwendung.
 
 

M.A. Dipl.-Ing.Helmuth Gramm, Koordinator Konfliktmanagement/ Bedrohungs- und Krisenmanagement/ Gesundheitsmanagement der HAW Hamburg.