SALON | „Kommunikationstools für Mediatoren“

Aus Ihrem großen Werkzeugkoffer präsentierten uns im Oktober die beiden Coaches und Mediatoren Andrea Tetzlaff und Jörn Carstens hilfreiche kleine Interventionen für eine gute Kommunikation in der Mediation: Jörn Carstens startete mit der Basis für ein gutes Gespräch, das „4-Mat“ der Leitfragen für eine Strukturierung. Als nächstes folgte eine Methode, mit der es gelingt, den Medianten im Rahmen der ersten Phase bei der Schilderung seines Problemzustands  von den Verallgemeinerungen wie „ständig, immer, nie, etc.“ wegzubringen, und ihm die Endlichkeit der Situation bewusst zu machen.
 
Unlösbare Probleme entstehen durch sprachliche Generalisierungen, Tilgungen und Verzerrungen. Damit Sie aufgelöst oder zumindest aufgeweicht werden können, gilt es, sie zu spezifizieren, zu vervollständigen oder auf anderem Wege zu konkretisieren. Und wenn Medianten negative Ziele formulieren, kann der Mediator mit der Gegenfrage „Sondern/was stattdessen?“ den Fokus auf konstruktive zu erreichende Ziele lenken. Dazu passt das Zitat von Paul Watzlawick

Oft reicht es aus, die Bewertung des Problems zu überprüfen und zu verändern, anstatt das Problem zu verändern.

 
Diese und einige andere Feinheiten vermittelten uns die beiden inspirierenden Referenten innerhalb einer Stunde und machten vielen Teilnehmer Lust auf mehr.
 
Der zweite Teil des Abends gehörte der Präsentation der Homepage des Arbeitskreises Mediation und unseres Logos.
 
 

Andrea Tetzlaff gelernte Hotel-Kauffrau, arbeitet als Führungskraft und Leitung Personalentwicklung, seit 2005 selbstständig in diesem Bereich. Sie besitzt eine Trainer- und Coachausbildung und ist Wirtschaftsmediatorin; Jörn Carstens, Diplom-Geologe, arbeitet selbstständig als Gutachter und Planer in (öffentlichen) Genehmigungsverfahren. Dies wird heute durch eine Coaching- und Mediationspraxis ergänzt. Er ist zertifizierter NLP-Trainer, Coach und Wirtschaftsmediator.

SALON | „Art-in-Coaching“

Im September stellten uns die beiden Coaches Ulrike Mißfeldt und Birgit Volkerding von der Nordlicht Akademie Ihre Methode „Art-in-Coaching“ in Form eines „Mit“trags statt eines „Vor“trags vor. Die Nordlicht-Akademie besteht aus mehreren Partnerinnen mit sehr reich gefächertem Expertenwissen in der Beratung und in der Großgruppenarbeit, wie z. B. World Café oder Open Space.
 
Die Verbindung von Coaching und Kunst, wie der Name bereits vermuten lässt, war schon beim Eintreten zu erkennen.

Coachingraum (li.) und Kunstraum (re.)

In zwei Halbkreisen auf dem Boden hatten Frau Mißfeldt und Frau Volkerding die beiden Arbeitsräume Coaching- und Kunstraum aufgestellt, anhand derer Sie Ihre Arbeitsweise erklärten. Viele verschiedene kreative Ausdrucksformen wurden im Kunstraum angeboten: Ölfarben, ein Tonklumpen, Musikinstrumente. Im Coachingraum hingegen „stand“ das klassische Coachingsetting mit zwei Sesseln und einem großen Fadenknäuel.
 
Das Coaching beginnt mit einem Gespräch, in dem der Coachee sein Anliegen schildert und seine Ziele definiert. Um dem Coachee beim Übergang zwischen reinem Denken und tatsächlichen Tun zu helfen, hilft anschließend die Arbeit im Kunstraum. Der Coachee hat dort die Aufgabe, innerhalb von ca. einer Stunde ein Kunstwerk zu schaffen. Was das sein wird und wann es fertig ist, bestimmt der Coachee. Er soll nach seinem Maßstab „etwas Schönes“ schaffen. Die Coaches halten sich in dieser Phase im Hintergrund, sie geben lediglich den Rahmen und unterstützen den Coachee, seine Angst vor dem kreativen Prozess zu überwinden. Gewöhnlich malen die Coachees mit Acryl- oder Temperafarben auf eine Leinwand, zur Verfügung stehen aber auch alle anderen kreativen Ausdrucksmöglichkeiten wie Musik, Poesie, Tanz, etc.
 
Ist das Kunstwerk fertig, wird im Coachingraum das Erlebte gemeinsam mit dem Coach reflektiert. Dabei liegt das Hauptaugenmerk nicht auf der Deutung des Kunstwerkes. Den Coach interessiert vielmehr, welche Emotionen der Coachee während des Schaffensprozesses empfunden hat und welche Fähigkeiten der Coachee eingesetzt hat, um das Werk entstehen zu lassen. Diese Fähigkeiten sind oftmals nützlich, um die eigentlichen Coachingziele zu erreichen. Der Coachee legt sie durch seine Arbeit am Kunstwerk frei und kann sie dadurch für die Verwirklichung seiner Coachingziele einsetzen.
 
Auch die Teilnehmer durften „Art-in-Coaching“ erleben. Dazu schrieb jeder für sich ein Anliegen auf ein Karte und legte sie verdeckt vor sich. Nun verteilten Frau Mißfeldt und Frau Volkerding an jeden Teilnehmer einen Drahtkleiderbügel, den wir innerhalb von fünf Minuten zu unserem Kunstwerk umgestalten sollten. Anschließend reflektierte jeder für sich auf einem „Ernte-Papier“ über seine soeben gemachten Erfahrungen mithilfe von Fragen, die sich auf das Objekt selbst bezogen, auf die Art und Weise, wie das Werk entstanden ist und auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem künstlerischen Tun und dem auf der Karte notierten Anliegen. Über den Einsatz und Nutzen innerhalb von Mediationsverfahren diskutierten alle Teilnehmer zum Abschluss dieses Abends.
 
 

Ulrike Mißfeldt, Dipl. Psychologin, Dipl. Betriebswirtin (BA), Coach, Supervisorin, Moderatorin für Gruppen unterschiedlicher Größe; Birgit Volkerding, systemische Beraterin und Coach, Sozialpsychologin und -pädagogin, Ergotherapeutin, Moderatorin für Gruppen und Teams – von ganz wenigen bis ganz vielen, diagnostische und beratende Tätigkeit in Schulen, Arbeit mit Systemen

SALON | „Mediation goes Movie“

Bei unserem Mediativen Mittwoch im August setzten sich die Teilnehmer mit der Frage auseinander, welche Filme das Internet präsentiert, gibt man den Suchbegriff „Mediation“ ein. Matt Schütz hatte einen interessanten Querschnitt aus RTL-Unterhaltung, News-Beitrag und Werbe-Teaser zusammengestellt, den wir gemeinsam genossen und der die Diskussion von Mediation im Netz vorantrieb.

SALON | „Mediationsakquisition – Welche Methoden funktionieren, welche nicht?“

Wie kommen Sie an Aufträge? Welche Möglichkeiten bieten spezielle Internetplattformen, sind Sie zukunftsträchtig? Was können Sie anderen Mediatoren raten? Mit unserer Referentin Anke Stein wollten wir unsere Erfahrungen zum Thema Akquisition von Mediationen diskutieren und mit der Vorstellung des Mediatorenportals „fairinstance“ einen Blick in die virtuelle Zukunft der Kundenansprache wagen. Da die Runde der Teilnehmer an „fairinstance“ durch ihre zahlreichen Fragen großes Interesse bekundete, geriet das ursprüngliche Thema Mediationsakquisition ein wenig ins Hintertreffen. Wir planen, es noch einmal an einem Mediativen Mittwoch zur Sprache zu bringen. (Im November war Anke Stein dazu nochmal zu Gast.)
 
 

Anke Stein, geboren 1970 in Wuppertal, studierte in Bochum und Düsseldorf Rechtswissenschaften und arbeitete als Rechtsanwältin in der Finanzbranche. Währenddessen erwarb sie den NLP Practitioner und NLP Master sowie den Nachweis „Training and Consultancy“ und die Zertifizierung als Business-Mediatorin an der Fernuniversität Hagen. Heute arbeitet sie bundesweit als systemischer Business-Coach und Mediatorin. Sie ist Geschäftsführerin von „fairinstance“.

SALON | „Restorative Circles – empathische Kommunikation“

Schwelende unausgesprochene Konflikte, eskalierende Konflikte und daneben das Bedürfnis nach harmonischen Kontakten/Beziehungen und persönlicher Lebensqualität – Situationen und Bedürfnisse, die jeder von uns kennt. Zwei Standpunkte, die sehr unterschiedlich zum Ausdruck gebracht werden, jedoch gibt es eine Gemeinsamkeit: Der Dialog mit meinen Mitmenschen. Dieser Herausforderung haben sich die gewaltfreie Kommunikation und die Restorative Circles gewidmet und sowohl im privaten und beruflichen als auch in politischen/juristischen Konflikten werden beide Formen erfolgreich in Bildungseinrichtungen, Gefängnissen, Firmen und Familien gelebt. Andrea Jungclaus referierte durch eine spannende Fülle an Informationen zu den Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation. Anschließend erhielten wir Einblick in die Arbeitsweise der Restorative Circles und mithilfe eines Videos gab es Erläuterungen vom Gründer dieser Gruppen, Dominic Barter.
 
 

Andrea Jungclaus hat Phonetik und Deutsche Sprache und Literatur studiert und da sie Menschen liebt und sehr gut zuhören kann und gerne in wahrhaftigen Kontakt tritt, ist sie beruflich als Trainerin, Coach und Beraterin rund um empathische Kommunikation unterwegs, vor allem die GfK (=gewaltfreie Kommunikation) als Grundlage, jedoch auch ihre konsequente Weiter- bzw. Einführung in Unternehmen (Stichworte: Glückliche Arbeitswelt, Soziokratie), Organisationen und im Alltag gelebt ist ein Thema für das sie brennt.