SALON | „Boreout-Syndrom – die Kunst der Zerstörung der beruflichen Basis“

Boreout macht wie Burnout krank. Burnout ist ein inzwischen bekanntes und oft diskutiertes Thema – aber was ist BOREout? Die bekannten Schweizer Buchautoren Rothlin und Werder umschreiben diese noch relativ neue Krankheit als „Ausgelangweilt sein“. Keine Aufgaben oder nur die, die schnell zu erledigen sind und keine Tragweite haben, führen in Unternehmen zum BOREout-Syndrom. Angela Winter, selbst betroffene dieser Krankheit, beschenkte den Arbeitskreis Mediation mit einem interessanten Vortrag, der beim Mediativen Mittwoch anregende und bereichernde Teilnehmerfragen auslöste. Matt Schütz ergänzte den Vortrag mit den bemerkenswerten Zahlen der PWC-Studie zum Konfliktmanagement, dass Unternehmen aktuell 70% Ihrer Kosten für den Bereich „Krankheit“ aufwenden. Ein großes Betätigungsfeld für Mediatoren! Dazu passt das Zitat von Dan Dana, Präsident des MTI – mediation training institute international (USA):

Unmanaged conflict is the largest reducible cost in organizations today – and the least recognised.

 
 

Angela Winter, 1971 im Landkreis Vechta geboren, gründete nach Abschluss ihrer Ausbildung 2010 zur Mediatorin die Firma Winter ImpulsManagement und ist Autorin eines autobiografischen Buches, indem sie diese Krankheit aus betroffener Sicht schildert.

SALON | „Systemgesetze“

In Streitigkeiten und Konflikten geht es in den meisten Fällen nur oberflächlich um die Sachebene. Neben der Sach- und Beziehungsebene arbeitet Dieter Bischop mit der Systemgesetzebene. Seine Systemgesetze stellte er uns beim seinem Besuch am Mediativen Mittwoch im März vor. Sie bestimmen das Zusammenleben und die Zusammenarbeit in Systemen wie Familien oder Unternehmen. Finden diese Grundbedürfnisse keine Beachtung, entstehen Verletzungen. Um diese zu heilen, ist es oftmals notwendig, nicht nur die klassische Fünf-Phasen-Mediation durchzuführen, sondern sich mit den auf der Systemgesetzebene liegenden Ursachen zu befassen.
 
 

Dr. Dieter Bischop studierte Quantenphysik, und suchte nach seiner Promotion nach weiteren Wegen. Er fand sie im Rahmen seiner Ausbildung zum NLP-Trainer, Coach und Mediator. Dr. Bischop stellte fest, dass die Welt nach einem System funktioniert und entwickelte daraus die sogenannten Systemgesetze, die – wie die Naturgesetze das Sein auf der Erde – unser Leben in Gemeinschaften, Organisationen und Unternehmen bestimmen. Vor allem diese Systemgesetze bilden mittlerweile die Grundlage für seine Arbeit.

SALON | „Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – Visualisierung in der Mediation“

Im Rahmen des Mediativen Mittwochs im Februar, der zugleich unser 2. Geburtstag war, erhielten wir von Alexandra Bielecke einen Einblick in die sogenannte ‘Visual Facilitation’. Sie stellte verschiedene Visualisierungstechniken vor, die Mediatoren helfen, komplexe Zusammenhänge mit den Parteien zu erarbeiten, diese in Diskussionen auf den Punkt zu bringen oder aber das Erarbeitete im Sinne einer Dokumentation festzuhalten bzw. weiter zu vermitteln. Die Teilnehmer visualisierten während des Abends auf Klemmbrettern mit, was bei vielen zu der überraschenden Erkenntnis führte: „Ich kann ja doch zeichnen!“
 
Die gesammelten Zeichenerfahrungen flossen am Ende des Abends in eine wunderschöne Geburtstagstorte ein, die Alexandra Bielecke zum zweijährigen Geburtstag des Arbeitskreises Mediation an diesem Tage vorbereitet hatte und auf der die Teilnehmer ihre Glückwünsche an uns verewigten:
 
mediativer_mittwoch_bielecke_geburtstagstorte
 
mediativer_mittwoch_alexandra_bieleckemediativer_mittwoch_zwei_jahre_torte
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Alexandra Bielecke, M.A. ist Diplom-Psychologin, Mediatorin, Ausbilderin und (Mediations-) Supervisorin. Sie verfügt u.a. über eine umfangreiche Ausbildung bei Prof. Dr. Schulz von Thun und Prof. Dr. Redlich in den Bereichen Kommunikations- und Konfliktmanagement. Ihre Tätigkeitsschwerpunkte liegen neben der Mediation in der Begleitung von Veränderungsprozessen in internationalen Unternehmen sowie in der Einzel- und Gruppen-Supervision. Sie lehrt und referiert u.a. in der „Zusatzausbildung Kommunikationspsychologie“ des Schulz von Thun-Instituts für Kommunikation, im Master-Studiengang Mediation an der Europa-Universität Viadrina, im Auftrag der Justiz in Brandenburg und Berlin, der Centrale für Mediation, in Unternehmen und sozialen Einrichtungen.

SALON | „Einblick in die Arbeit der TOA-Dienststelle bei der Staatsanwaltschaft Hamburg“

Unser erster Gast im neuen Jahr 2011 war die TOA-Mediatorin Ulrike Weiler von der TOA-Dienststelle, die uns den Ablauf eines Täter-Opfer-Verfahrens in Ihrer Dienststelle erklärte. In Hamburg kam der Bereich Täter-Opfer-Ausgleich (Erwachsene) im August 2006 zur Staatsanwaltschaft Hamburg. Damit ist Hamburg das einzige Bundesland, das über eine spezialisierte TOA-Dienststelle verfügt. Vor der Einführung des TOA für Erwachsene war die Gerichtshilfe für derartige Aufgaben zuständig. Insgesamt erhält die TOA-Dienststelle ca. 600 Fälle im Jahr,  etwa die Hälfte ist zur Durchführung eines TOA bereit. Lediglich 2 % dieser Ausgleichsgespräche verlaufe nach Einschätzung von Frau Weiler erfolglos.
 
 

Ulrike Weiler ist seit 1976 nach Abschluss ihres Studiums der Sozialarbeit in der Justiz tätig und arbeitete zunächst viele Jahre als Bewährungshelferin beim Landgericht Mannheim, danach einige Jahre als Gerichtshelferin bei der Staatsanwaltschaft Mannheim. In dieser Zeit absolvierte sie eine berufsbegleitende Ausbildung zur Mediatorin in Strafsachen. Ende 1999 ließ sie sich zur Justizbehörde Hamburg versetzen und ist seit dieser Zeit fast ausschließlich als TOA-Mediatorin tätig.