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SALON | „Mediation beim Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung“

Als ersten Referenten begrüßte der Arbeitskreis Mediation im November 2009 Peer Kaeding von der Beratungsstelle für Gewaltprävention des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung. Er berichtete spannend und unterstützt durch eine eine anschaulichen PowerPoint-Präsentation von seiner Arbeit als Mediator und Mediationsausbilder.
 
In Hamburg werden zurzeit an 90 Schulen Schüler zu Mediatoren, „Streitschlichter“ genannt, ausgebildet. Sie kommen überwiegend aus den Stufen 5 bis 9, die Ausbildung dauert 30 Stunden. Die Schüler sind ca. ein bis zwei Jahre als Mediatoren an ihren Schulen tätig. Mediationsthemen sind Beleidigungen, Pöbeleien und ähnliche leichte Auseinandersetzungen unter Schülern. Mediationen zwischen Lehrern oder zwischen Lehrern und Eltern gebe es bisher noch nicht.
 
Die Mediationen finden in den Pausen statt, es dürfe jedoch auch in den Folgeunterricht hineinmediiert werden. Gewöhnlich dauert eine Mediation eine Sitzung, stets gebe es aber die Möglichkeit eines „Follow Up“-Termins eine Woche später zur selben Zeit, der jedoch selten wahrgenommen werde.
 
Peer Kaeding bildet in seiner Arbeit Lehrer im Rahmen einer etwa 60 Stunden dauernden Ausbildung zu Mediatoren aus. Gewöhnlich sind es drei bis sechs Lehrer einer Schule, die die Ausbildung absolvieren.
 
Fazit seines Vortrages: Wer als Schüler Mediation als normale Konfliktlösungsmethode kennenlerne, greife im späteren Leben auch völlig selbstverständlich darauf zurück. Es könne also nur im Interesse der Mediatoren sein, so vielen jungen Menschen so früh wie möglich Mediation beizubringen.
 
Zum Referenten: Peer Kaeding, Psychologe und Mediator, stellvertretender Leiter der Beratungsstelle für Gewaltprävention des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung in Hamburg.